<<... vom Berliner Spittelmarkt über die Felder gen Südwesten. Die Markgrafenstraße wurde erst später auf dem Reißbrett geplant und im städtebaulichen Raster parallel zur Friedrichstraße angelegt. Auf dem Baufeld V, der Stelle des künftigen METROPOLENHAUSES Am Jüdischen Museum, überschneiden sich somit historische Achsen – ein historischer Ort für eine neue Architektur.
In Anlehnung an den Bebauungsplan für das Areal um den ehemaligen Blumengroßmarkt wird mit dem Gebäude eine neue Sichtachse entstehen. Sie leitet den Blick vom Museumsplatz – als Vorplatz des METROPOLENHAUSES – zum Barockbau des Kollegienhauses, dem Eingangsgebäude des Jüdischen Museums. Mit dieser Sichtachse wird das METROPOLENHAUS Am Jüdischen Museum ein markanter Teil dieses städtebaulichen Ensembles.
Bänder-Konzept als architektonischer Brückenschlag
Nicht nur aufgrund seiner Form kann das Baufeld V als ungewöhnliches Bauareal bezeichnet werden: die Lage an mehreren historischen Achsen, die Sichtbarkeit von drei Seiten, die unmittelbare Nähe von Läden und Wohnhäusern in der Markgrafenstraße und der Enckestraße, die fast 70 Meter lange Fassade zum Museumsplatz – all das verlangt nach architektonischen Konzepten, die anschlussfähig sind und im Dialog mit dem Umfeld entstehen.
bfstudio-architekten haben in ihrer Planung dafür ein außergewöhnliches Prinzip angewandt, das die historische Struktur der Flure aufnimmt. Das METROPOLENHAUS Am Jüdischen Museum wird dafür in einzelne, lang gestreckte, an Parzellen-Strukturen angelehnte „Bänder“ aufgeteilt, die sich an den alten Verkehrsachsen von Markgrafen- und Lindenstraße ausrichten.
Diese Parzellen-Bänder spiegeln sich im Inneren und im Äußeren des Gebäudes wider. Sie markieren die Grenzen von Wohn- und Gewerbeeinheiten, teilen sie in Funktionsbereiche und werden in den inneren Raumkonzepten wieder aufgenommen. Als konsequent angewandtes Gestaltungsprinzip werden sie auch in der Fassadengliederung sichtbar.
Das Prinzip der durchlaufenden Bänder hat noch einen weiteren Effekt: Zu den Straßenseiten ausgerichtet, erlaubt es bei der Ansicht vom Museumsplatz den Einblick in die Anatomie des Gebäudes. So werden Ebenen und Schichten sichtbar, versetzte Fassaden und transparente Flächen geben einen Einblick in öffentliche Einheiten und eine Ahnung von der Vielschichtigkeit des Gebäudes.
Das Wechselspiel von Privatheit und Öffentlichkeit setzt sich im Inneren des Gebäudes fort. In gemeinsam nutzbaren Eingangsbereichen oder Laubengängen schafft die Architektur Teilöffentlichkeiten und Transparenzen.